Das Einkaufen im Internet ist so herrlich einfach: Ein, zwei, drei Klicks – schon ist die Bestellung auf dem Weg. Doch aufgepasst: Unseriöse Online-Shops und Betrüger können die Freude verhageln. Klug ist, wer vor dem ersten Kauf Informationen sammelt.
Seriosität und Sicherheit des Händlers kontrollieren
Vor dem Kauf in unbekannten Online-Shops ist die Seriosität des Händlers zu überprüfen. In Österreich schmücken sich Unternehmen mit dem E-Commerce-Gütezeichen. Sowohl die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) als auch die Bundesarbeitskammer (BAK) sprechen sich offen für das Gütesiegel aus. Bewertungsportale und ein vollständiges Impressum liefern weitere Hinweise, die das Vertrauen steigern.
In jedem Fall sollte die Internetseite sicher sein. Verschlüsselte Domains starten mit https:// in der Adressleiste. Ist eine Website unsicher, warnt der Browser vor einem Besuch. Da in einem Shop personenbezogene Daten und Zahlungsinformationen offengelegt werden, ist eine sichere TLS-Verschlüsselung unerlässlich.
Sicherheit sollte bei Transaktionen immer an erster Stelle stehen. Ob Online-Bestellung oder schnelle Auszahlungen bei Online Casinos: Stets ist sicherzustellen, dass die Website sicher und vertrauenswürdig ist. Spieleseiten haben ähnlich wie Shops ein Gütezeichen: Lizenzen, ausgestellt von Regulierungsbehörden. Betreiber und Lizenznummern werden normalerweise im Footer des Casinos genannt.
Nicht auf Phishing hereinfallen
Wir alle waren in der Vergangenheit der millionste Besucher einer Website oder haben die milliardste Google-Suche durchgeführt. Ob nigerianische Prinzen oder angebliche Gewinnspiele: Bei seltsamen E-Mails ist Vorsicht angeraten. Betrüger berufen sich zuweilen auf bekannte Shops, bei denen man vielleicht wirklich ein Konto hat. Doch die vermeintlich echte E-Mail-Adresse ist falsch, tauscht ein „l“ gegen ein großgeschriebenes „I“. Wer flüchtig hinsieht, bemerkt den Unterschied gar nicht.
Wer keine Bestell- oder Versandbestätigung erwartet, sollte niemals auf Links in einer E-Mail klicken. Selbst wenn sich der der Online-Shop zu öffnen scheint: Findige Betrüger ahmen Shops nach, um Anmeldedaten und persönliche Daten abzugreifen.
Bei Zweifeln an der Echtheit ist anzuraten, nach der angegebenen E-Mail-Adresse zu googeln. Bleiben Zweifel bestehen, sollte der Kundendienst befragt werden. Wartet im Konto angeblich ein Gutschein, sollte man sich im Account anmelden und nachsehen.
Datensparsamkeit leben
Erlaubt ein Online-Shop, Bestellungen als Gast durchzuführen, ist dies zu bevorzugen. Zwar birgt ein Konto Vorteile wie Rabatte oder Treuepunkte. Doch zugleich stehen Hacker vor einem Einfallstor. Bei einem Datenleck erbeutet der Hacker das Passwort – und verschafft sich weiteren Zugang, etwa zum E-Mail- und PayPal-Konto. Nur wer für jede Website neue Passwörter benutzt, kann dies ausschließen. Erfahrungsgemäß werden Kennphrasen aber mehrmals verwendet. Auch Passwort-Manager sind noch nicht im Mainstream angekommen.
Auch wenn sich Konten wiederherstellen lassen, zehrt das Prozedere an den Nerven. Keineswegs auszuschließen ist, dass bereits ein Schaden entstanden ist, auf dem man sitzenbleibt. Da Hacker eher geschickter werden, sollten Daten so selten wie möglich weitergereicht werden.
Zu sicheren Zahlungsmethoden greifen
In österreichischen Online-Shops greifen User am liebsten zum Kauf auf Rechnung und Lastschriften. Beide Zahlungsmethoden sind sicher und erfordern keine weitere Registrierung bei einem Drittanbieter. Wird auf Rechnung bestellt, lässt sich die Ware in Augenschein nehmen. Lastschriften lassen sich rückgängig machen, sollte ein bestellter Artikel nicht eintreffen. Für Händler ist das Risiko ungleich höher, weil der Kunde die Oberhand hat.
Kontoauszüge sind regelmäßig durchzusehen, um verdächtige Transaktionen zu bemerken. Lässt sich eine Zahlung nicht erklären, sind umgehend Maßnahmen zu ergreifen. Debitkarten können telefonisch ohne viel Aufhebens gesperrt werden.
Bei Aktionen Bedingungen prüfen
Aufstrebende Online-Shops machen des Öfteren mit Aktionen auf sich aufmerksam. Gutscheine können sich bei näherer Betrachtung als Mogelpackung erweisen. Bei auffälligen Rabatten ist ein Preisfehler wahrscheinlich.
Jeder Gutschein ist an Bedingungen gekoppelt, die einen Mindestbestellwert festlegen oder einige Produkte ausschließen. Wer einen Gutschein geschenkt bekommt, sollte diesen nicht allzu lange beiseitelegen, da diese nach einiger Zeit verfallen.
Bei einem Preisfehler ist der Händler gesetzlich berechtigt, die Bestellung zu stornieren. Irrtümer zwingen Händler nicht, Verluste schultern zu müssen. Gelegentlich kommt es vor, dass Shops die Ware versenden, bevor der Preisfehler erkannt wird – dann ist der Käufer auf der sicheren Seite. Wer Preisfehlern nachspürt, hat durchaus die Chance, unverhoffte Rabatte zu erlangen.
Lieferzeiten und Versandkosten im Auge behalten
Im Kampf gegen E-Commerce-Riesen wie Amazon sehen sich manche Shop-Betreiber ermuntert, bei den Lieferzeiten zu tricksen. Angeblich „sofort“ versandbereite Artikel, die „auf Lager“ sind, werden seltsamerweise erst nach Tagen oder Wochen verschickt. Tatsächlich gibt es in Österreich noch keine endgültige Rechtsprechung zu Lieferzeiten in Online-Shops. Rezensionen anderer Kunden können Aufschluss geben, ob der Betreiber die angegebenen Lieferzeiten einhält. Auch wenn manche Händler unehrlich sind, sollten nicht alle Shops in einen Topf geworfen werden.
Versandkosten werden auf der Produktseite manchmal versteckt oder unleserlich klein abgebildet. Spätestens an der Kassa muss der Händler den Preis offenlegen. Soll im Rahmen einer Aktion ein Rabatt vom Verkaufspreis abgezogen werden, müsste dies hier ebenso ersichtlich sein. Bei Unstimmigkeiten ist von der Bestellung zunächst abzusehen. Eine E-Mail an den Support könnte klären, ob ein Missverständnis oder technischer Fehler vorliegt.
Fazit: Sicher bestellen und Nerven schonen
In Österreich ist das Gütezeichen für E-Commerce ein wichtiger Anhaltspunkt, um zu beurteilen, wie seriös ein Online-Shop ist. Erfahrungsberichte anderer User verraten, ob bei der Bestellung häufiger oder seltener Probleme auftreten. Sinnvollerweise ist als Gast zu bestellen, ohne unnötig Daten zu hinterlegen. Bei Rabatten und Gutscheinen sind die Bedingungen zu studieren, um kein böses Erwachen zu erleben. Als sicherste Zahlungsarten sind der Kauf auf Rechnung und das Lastschriftverfahren auszumachen.
