Schritt für Schritt zu einem größeren Bewusstsein und mehr Nachhaltigkeit in der Modeindustrie. Mit einem Empfang im Rathaus Klosterneuburg Mitte April, läutete Martina Gleissenebner-Teskey - erste „Best Ager“-Finalistin bei der 17. Staffel Germany’s Next Topmodel by Heidi Klum, Model, Trainerin und Coach - den Startschuss ihres WALK4FUTURE ein. Eine Bewegung, die sich gegen den Überkonsum und die Überproduktion in der Modeindustrie einsetzt.
Von 21. April bis 21. Juni 2024. 59 Tage bis Paris, 62 Tage bis zum Abschluss des Projekts auf dem Laufsteg in München. Insgesamt 1455 km, davon 1220 km zu Fuß und 235 km mit dem Zug. 21 Events in drei Ländern. Das ist der eindrucksvolle Marsch von Martina Gleissenebner-Teskey in Zahlen, deren Reise nicht immer einfach war: „Obwohl es viele Widrigkeiten gab, wie zum Beispiel die Herbergssuche in Frankreich, die vielen Regentage und zuletzt höllisch schmerzende Füße, habe ich alles umgesetzt, was ich umsetzen wollte,“ so die studierte Ökologin über ihre bemerkenswerten Reise.
Aber zurück zum Anfang. Überproduktion und Überkonsum – zwei wichtige Themen, die Gleissenebner-Teskey zu dieser ganz besonderen Mission inspiriert haben. Dabei hat sich das österreichische Model vorgenommen, eine Vielzahl an Städten und inspirierenden Menschen, aber auch Unternehmen zu besuchen, mit ihnen zu sprechen und ihre Beiträge zu einer nachhaltigeren Zukunft mit ihrer Community zu teilen. „Ich will nicht nur auf Probleme aufmerksam machen, sondern auch bereits existierende Lösungen präsentieren,“ sagt Martina Gleissenebner-Teskey, die durch zahlreiche Städte und Regionen walkt, wo sie auf Events, in Workshops und bei Treffen mit Vordenkern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Modebranche, aber auch in unserer Gesellschaft geschärft hat. Stolze 21 Stops hat Martina in den neun Wochen ihres WALK4FUTURE geschafft.
Selbst ein Besuch des EU Parlaments in Straßburg und die Aufnahmen für die bekannte EU-weite VOTE-Kampagne stand am Programm, bis hin zu einem Treffen mit der Präsidentin der Fashion Revolution Frankreich in Paris. Ein weiteres Highlight war der Besuch des GNTM-Finale in Köln, ein gemeinsames Fotoshooting mit Tochter Lou-Anne und ein spannender Auftrag für eine große Fashion Show in München. Letztere war zwar ungeplant, aber dennoch eine gern eingeschobene Ergänzungen der WALK4FUTURE-Route. Und dazwischen: kilometerweites Gehen, allein, oft im Matsch und mit Regenschirm.
Der WALK4FUTURE war für Martina nicht nur eine Möglichkeit, ihren Beruf als Model mit der Förderung der Nachhaltigkeit zu verbinden, sondern auch um neue Einsichten zu gewinnen. Die vor allem eines waren: Ernüchternd. „Die Modebranche ist generell in Turbulenzen, aber das zusätzliche Bemühen, das UnternehmerInnen, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, aufbringen müssen, die vielen Extrameilen, die sie gehen müssen, werden nicht belohnt. Es scheint sich in den knapp 30 Jahren, seit ich die erste Ökomesse organisiert habe, nichts verändert zu haben. Jene, denen das Thema wichtig ist, sind leider immer noch zu wenige."
Eine weitere wichtige Erkenntnis für Martina war, wie relevant der gemeinsame Austausch ist: „Die Reise hat einmal mehr gezeigt, dass noch sehr viel mehr Kommunikation und Bewusstseinsbildung notwendig sind.“ Martina wird daher weitermachen, wenn auch nicht das Weiter-Wandern das erste Mittel ihrer Wahl ist. „Es ist schlichtweg zu ineffizient“, weiß Martina heute. So plant sie ihre aktuellen Erkenntnisse zunächst einmal mit anderen zu teilen und macht es spannend: „Mein Marsch quer durch Europa hat mich möglicherweise auch den entscheidenden Punkt erkennen lassen, den wir behandeln müssen, um vielleicht doch einmal erfolgreich zu sein. Diese Erkenntnis werde ich in den nächsten Wochen noch vertiefen und in Handlungsmodelle umsetzen.“