Barrierefreie Mode für alle!

von Alexandra Otto 12/11/2019
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Barrierefreie Mode für alle!

Der Name ist Programm: Das MOB in MOB Industries steht für „Mode ohne Barrieren“. MOB Industries verbindet Fun, Funktion und Mode — für Menschen mit und ohne Behinderung_en. Nun startet die erste Kickstarter-Kampagne des Wiener Jungunternehmens zur Finanzierung der Serienproduktion und neuer Kollektionen 

“Mode ist mehr als bloß Kleidung: Mode ist essenziell für Selbstbestimmung und Partizipation in Beruf und Freizeit. Und um sich individuell ausdrücken zu können,” so die Jungunternehmerin Josefine Thom (31). Gemeinsam mit Johann Gsöllpointner (36) gründete die Wienerin vor wenigen Monaten deshalb MOB Industries. “Mode bietet einen spielerischen Zugang zum Thema Behinderung,” so die Gründerin. Thom ist selbst mit einer älteren Schwester mit Behinderung_en aufgewachsen und ist deshalb bestens vertraut mit den Anforderungen an barrierefreie Mode. 

Stylisch, bequem und bürotauglich

“Wir stellen die Ansprüche von Rollstuhlnutzer_innen ins Zentrum. Deshalb sind diese von Anfang an maßgeblich an der Entwicklung der Kollektionen beteiligt”, erläutert Mitgründer Gsöllpointner die Unternehmensphilosophie. “Zudem kooperieren wir mit jungen Modelabels, wodurch wir eine Bandbreite an unterschiedlichen Designs anbieten können,” so Gsöllpointner weiter. Die Mode ist bürotauglich, die Stoffe sind bequem, die Schnitte bieten mehr Spielraum und sind praktisch durchdacht. Beispielsweise können die Hosen, etwa an den Beinen, bis zum Bund geöffnet werden oder ohne Ausziehen in Shorts umgewandelt werden. Die Ärmel bei Blusen sind nicht zu lange, damit sich der Stoff nicht in den Rädern verfängt. 

Einzigartig ist, dass die Mode aber nicht nur von Menschen mit Behinderung_en, sondern von allen getragen werden kann. Neueste kulturwissenschaftliche Erkenntnisse fließen in Unternehmensphilosophie und Kommunikation ein. MOB setzt darüber hinaus auf hochwertige Materialien, innovative Verschlüsse und heimische Produktion.

Kampagnen-Belohnungen für Mode- und Kunstliebhaber 

Das Modelabel startet nun mit 11.11.2019 eine umfangreiche Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter. Innerhalb von 30 Tagen sollen mindestens EUR 30.000 aufgebracht werden. Neben der Produktion der aktuellen Kollektion sollen damit bereits in den Startlöchern stehende neue Kooperationen mit Designer_innen im In- und Ausland forciert sowie in Forschung und Entwicklung (z.B. barrierefreies Einkaufen) investiert werden. Dafür bietet das Fashionlabel eine breite Auswahl an “Pledges” (Belohnungen) auf  Kickstarter an. Neben limitierten Auflagen der begehrten MOB T-Shirts und Pullover können Kleidungsstücke aus der aktuellen Kollektion sowie limitierte Sonderanfertigungen zu einem attraktiven Preis erworben werden. Fünf junge Künstler_innen, darunter Stefanie Sargnagel und Martin Grandits, unterstützen die Crowdfunding-Kampagne mit ihren Werken.  

Inklusive Mode erobert den Fashion-Markt

Der adaptive Modemarkt soll bis 2022 ein Volumen von über 50 Milliarden US Dollar erreichen. Funktionale Mode wie jene von MOB löst Alltagsprobleme von Menschen mit Behinderung_en und steigert durch viele unterschiedliche und innovative Funktionen auch den Spaßfaktor für Menschen ohne Behinderung_en. Die beiden MOB-Founder wollen sich international als Vorreiter positionieren und den Markt für anspruchsorientierte Mode aufrollen. 

Über MOB

MOB Industries wurde im März 2019 von Disability- und Vernetzungsexpertin Josefine Thom (31) und Medien- und Kommunikationsfachmann Johann Gsöllpointner (37) gegründet. Der Wiener Philosoph Fahim Amir begleitet das Unternehmen mit seiner Expertise.  Parallel zum Online-Gang der neuen Website erschien im Juni 2019 das Lookbook. Bereits im Juli wurde die erste Kollabo-Kollektion präsentiert — entwickelt gemeinsam mit Rollstuhlnutzer_innen und in Kooperation mit drei Wiener Modelabels: Moto Djali, GON und Ferrari Zöchling. 

Die Kickstarter-Kampagne mit dem Titel “MOB Industries: We put the fun in function” läuft von 11.November bis 8. Dezember 2019.