25 Jahre RINGANA: eine österreichische Success-Story

von Alexandra Otto 06/10/2021
ENJOY SHOPPING!
25 Jahre RINGANA: eine österreichische Success-Story

Alles begann vor 25 Jahren mit einer Zahnpasta-Tube. Diese brachte damals der Sohn von Andreas Wilfinger und Ulla Wannemacher vom Kindergarten mit nach Hause, deren darin enthaltenen kritischen Inhaltsstoffe den Eltern so gar nicht gefallen haben. Und so entwickelten die beiden gemeinsam mit einem Team aus Ganzheitsmedizinern und Biochemikern die RINGANA Frischekosmetik.

Mittlerweile beschäftigt das steirische Unternehmen über 600 Mitarbeiter und das RINGANA Sortiment, das aktuell 57 hochwirksame Kosmetikprodukte und Nahrungsergänzungsmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen umfasst, ist in 34 Ländern erhältlich und täglich werden bis zu 25.000 Pakete in die ganze Welt verschickt. Grund genug also, um Andreas Wilfinger und Ulla Wannemacher zum Interview zu bitten.

Was waren die größten Herausforderungen, mit denen ihr am Anfang zu kämpfen hattet?

Andreas Wilfinger: Die Stabilität. Unsere Kosmetika ist durch die Frischephilosophie nicht regaltauglich. Die kurze Haltbarkeit wurde später unser größtes Alleinstellungsmerkmal. Und weiter Ulla Wannemacher: Rückblickend gesehen waren wir mit vielen unserer Ideen zu früh dran. Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Veganismus – das war vor 25 Jahren noch kein Thema. Dafür mussten wir harte Pionierarbeit leisten.

Was war euch zu Beginn wichtig, wurde dann aber immer unwichtiger?

Ulla: Am Anfang mussten wir immer unseren Vertrieb erklären, heute ist er etabliert.

Andreas: Die Liquidität. Wir mussten ja Kredite aufnehmen, um die Firma aufzubauen.

Wann war der Punkt, an dem ihr gewusst habt, ab jetzt geht es mit der Firma bergauf?

Ulla: Für mich war ein Seminar beim Zukunftsforscher Matthias Horx ein einschneidender Moment. Das war 2005. Alle prognostizierten Megatrends deckten sich mit unserer Philosophie. Uns wurde klar: Was wir machen, wird langfristig aufgehen.

Andreas: Ich habe von der ersten Minute an daran geglaubt. Die Kunden waren begeistert, die Wiederbestellraten hoch. Schon rein rechnerisch konnte es nur bergauf gehen. Und die Tendenz hält bis zum heutigen Tag an. Wir halten unsere Bestandskunden und wir gewinnen laufend neue!

Was habt ihr euch als Erstes gegönnt, nachdem ihr bemerkt habt, dass es läuft?

Ulla: Mehr Mitarbeiter. Vorher haben wir immer alles selbst gemacht. Durch den Erfolg konnten wir sukzessive mehr Leute an Bord holen.

Andreas: Es gehört zur RINGANA Philosophie, dass Erträge reinvestiert werden. Das haben wir am Anfang getan und das tun wir heute noch. Wir setzen auf Weiterentwicklung.

Was würdet ihr rückwirkend gesehen anders machen?

Andreas: Im Großen gesehen, gar nichts. Im Kleinen betrachtet, die eine oder andere Sortimentsentscheidung mit mehr Fokus auf unsere Kundenzielgruppe.

Was passiert, wenn ihr Fremden erzählt, wer ihr seid und was ihr macht?

Andreas: Wir stellen dann immer überrascht fest, dass RINGANA so bekannt ist. Nicht nur in Österreich. Ich werde oft auf das FRESH tooth oil angesprochen.

Ulla: Mit mir reden Gesprächspartner gerne über die RINGANA Frischekosmetik und deren Wirkung.

Was ist das Beste, das sich gerade in eurem Berufsleben tut?

Andreas: Die Erkenntnis, dass die aktuelle Pandemie, eine der größten Krisen der Nachkriegsgeschichte, auf unser Unternehmen kaum einen negativen Einfluss hat. Zum Glück! Offenbar decken unsere Produkte grundlegende Bedürfnisse. Danke an dieser Stelle auch an unsere Partner und Mitarbeiter für ihren Einsatz in dieser turbulenten Zeit.

Ulla: Durch die Krise wurden wir außerdem gefordert, uns neu aufzustellen und neu zu denken. Das sind spannende Prozesse.

Angenommen ihr sollt über ein euch besonders wichtiges RINGANA Thema referieren. Welches wäre das?

Andreas: Dass sich Nachhaltigkeit und Erfolg nicht ausschließen.

Ulla: Genauso wenig wie Vegetarismus und Genuss.

Zu welchem Thema wissen die Menschen noch viel zu wenig?

Andreas: Wie wichtig Frische ist. Frische bedeutet nicht nur Verzicht auf Konservierungsmittel, sondern auch die Wirkung durch hochpotente Antioxidantien, die in konventioneller Kosmetik sofort verderben würden.

Welchen Businesstipp habt ihr für andere?

Ulla: Durchhalten und daran glauben, dranbleiben.

Andreas: Denkt niemals durchschnittlich. Durchschnitt ist das Schlimmste, denn während alles Schlechte eliminiert wird, wird alles Durchschnittliche gerne beibehalten. Aber damit kommt man nicht weiter.

Gibt es ein Buch, das euch im Business maßgeblich beeinflusst hat?

Andreas: „Das Kapital im 21. Jahrhundert” vom französischen Ökonomen Thomas Piketty.

Die interessanteste Person, mit der ihr in eurem Berufsleben je gesprochen habt?

Andreas: Das war Al Gore. Er hat genau das, was wir über Nachhaltigkeit und Erfolg denken, super auf den Punkt gebracht.

Welches Fach, das es noch nicht gibt, sollte in der Schule gelehrt werden?

Ulla: Eindeutig Ethik und Wirtschaft.

Was ist in eurem Berufsleben der größte Zeitfresser?

Andreas: Zu lange Meetings ohne Ergebnisse.

Wofür seid ihr dankbar?

Ulla: Für unsere engagierten Mitarbeiter – und das wir heute in der Lage sind, der Gesellschaft mit sozialen und karitativen Projekten etwas zurückgeben zu können.

Was motiviert euch?

Andreas: Die Freude an der Innovation.

Ulla: Und dass wir immer nachhaltiger werden.

 

High-Tech, Nachhaltigkeit & der Fokus Mensch

Mit Juni 2021 wurde der neue RINGANA Campus in St. Johann in der Haide von der RINGANA Crew bezogen. Das Gebäude setzt neue Maßstäbe – sowohl was die Nachhaltigkeit als auch was die Mitarbeiterorientierung anbetrifft. Herzstück ist die hochtechnisierte Produktion mit bis zu 30.000 kg Tageskapazität, zehn Rührwerken und 17 Abfülllinien. Der Campus beherbergt auch die einzige Mensa Österreichs, in der ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte täglich frisch gekocht werden.

Die ersten Überlegungen für einen neuen Standort gab es bereits 2017. In Kooperation mit ATP architecten ingenieure, einem großen österreichischen Architekturbüro, wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Eine umfassende Standortanalyse führte zu dem Grundstück in St. Johann in der Haide, auf dem heute der RINGANA Campus steht. Nach rund zwei Jahren Planungsphase erfolgte im November 2019 der Spatenstich. 18 Monate später wurde das Gebäude von Andreas Wilfinger und Ulla Wannemacher, den beiden Gründern und CEOs von RINGANA, eröffnet.

Das Vorzeigeprojekt in der Steiermark erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von 25.500 Quadratmetern; das entspricht in etwa dreieinhalb Fußballfeldern. Helles Eichenholz, Sichtbeton, Naturmaterialien, veganes Leder und Pflanzen – das sind die vorherrschenden Materialen am RINGANA Campus. Optisch dominieren die Farben schwarz und weiß.

Der neue RINGANA Campus ist ein Leuchtturmprojekt, welches wirtschaftliches Interesse, Umweltschutz und soziale Verantwortung vereint. Die Dimensionen des RINGANA Campus stellen unsere bisherigen Standorte in den Schatten. Durch die neu gewonnen Kapazitäten können wir der steigenden Nachfrage nachkommen und dem Wachstum gerecht werden. Zudem eröffnen sich neue Möglichkeiten, um unsere Internationalisierung weiter zu forcieren. Zugleich bleibt die Wertschöpfung in der Region, wodurch wir einen wichtigen Beitrag zur heimischen Wirtschaft leisten können. Wir sind stolz zu zeigen, dass es auch außerhalb von Ballungszentren möglich ist international erfolgreich zu sein,“ erzählt Andreas Wilfinger.

Und Ulla Wannemacher ergänzt: „Wir haben schon die Planungs- und Bauphase sehr genossen, weil wir sehen konnten, was hier Großartiges entsteht. Und jetzt erleben wir jeden Tag, wie wohl sich unsere Mitarbeiter, Kunden, Partner und Gäste hier fühlen! Das ist das Schönste und zeigt, dass wir sehr viel richtig gemacht haben

Von finaler Fertigstellung wird hier nicht gesprochen. Im hinteren Bereich entsteht schon ein weiterer Bauteil. „So ein Gebäude wird nie fertig sein, es wird mit unseren Anforderungen und unserer starken Expansion mitwachsen“, sagt Andreas Wilfinger.

Nachhaltigkeit als oberste Prämisse

Der Neubau fügt sich auf natürliche Art und Weise in die Landschaft ein. Das Bauwerk wurde stufenweise in die Natur hineingesetzt, um Erdbewegungen zu vermeiden. Somit stehen die drei Baukörper auf unterschiedlichen Ebenen.  Planung und Umsetzung erfolgten nach zahlreichen ökologischen Gesichtspunkten: So dient etwa das 9.500m2 große Gründach zur Rückhaltung von Regenwasser, um den Kühlbedarf des Gebäudes zu senken. Die Photovoltaikanlagen auf sämtlichen Dachflächen sind für die nachhaltige Energiegewinnung für die Heiz- und Kühlsysteme und mehr als die Hälfte des eigenen Energiebedarfs – 750 Megawattstunden jährlich - wird durch die Photovoltaikanlagen abgedeckt. Das entspricht der Stromversorgung von 170 Durchschnitts-Haushalten in Österreich ein Jahr lang.

Der RINGANA Campus ist ausserdem das größte Geothermienprojekt Österreichs. Das gesamte Areal wurde mit 160 Bohrungen, die 120 Meter in die Tiefe reichen, aufgeschlossen. Das bedeutet, dass der ganze Erdkörper, auf dem der Campus steht, aktiviert wird – einerseits zum Kühlen und andererseits zum Heizen. Mit Hilfe von Wärmepumpen kann man sich dem natürlichen Kreislauf über das Jahr anpassen. Im Sommer wird die Kühle aus der Erde genutzt. Die Wärmeenergie wird in die Erde zurückgegeben, wo diese gepuffert und im Winter wieder für Heizleistung genutzt werden kann. Auch die Reinigung der Anlagen erfolgt nach klimafreundlichen Gesichtspunkten. Sogenannte Cip Anlagen säubern die Maschinen klinisch rein mit Säuren und Laugen, die sich dann zu Salzwasser verbinden, welches anschließend ohne Probleme in die Kanalisation geleitet wird. Von dort gelangt es - nachhaltig gelöst - über eine Neutralisationsanlage in die örtliche Kläranlage. Selbstverständlich wird auch bei der Mobilität auf umweltfreundliche Technologie gesetzt. Insgesamt 20 Ladestationen stehen für Elektro-Autos zur Verfügung, zwei davon sind Schnellladestationen. Am RINGANA Campus befindet sich die erste und einzige Mensa Österreichs, in der ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte täglich frisch gekocht werden. Im „ring(lunch)” werden großteils regionale Produkte verwendet.

Manufaktur & High Tech Produktion in einem

Die Produktionsräumlichkeiten sind das Herzstück des Campus. Neben Prozessen mit einem hohen Automatisierungsgrad wird nach wie vor vieles händisch gemacht. Dies ist der Frische der Produkte geschuldet, denn  Frische erfordert viele kleine Chargen, die hier wie in einer Manufaktur hergestellt werden. Die Produktionsmaschinen sind Spezialanfertigungen aus Deutschland und Italien, die auf die Bedürfnisse des weltweit einzigen Frischekosmetikherstellers ausgerichtet sind. Die Produktion hat eine Tageskapazität von bis zu 30.000 kg. Zehn Rührwerke und 17 Abfülllinien stehen für die derzeit 57 verschiedenen RINGANA Produkte zur Verfügung.

Ein Ort für Menschen

Bei der Planung des Campus standen eindeutig die Mitarbeiter im Vordergrund. Helle Räume, Tageslicht wo immer möglich und die Einbindung der Natur waren Andreas Wilfinger und Ulla Wannemacher sehr wichtig. Die offene Bürolandschaft ist so gestaltet, dass sie sowohl Raum für Rückzug als auch für kommunikative Arbeitsphasen lässt. Die Arbeitsplätze sind funktional ausgestattet, die Tische sind höhenverstellbar für eine optimale Haltung am Arbeitsplatz; Rückzugskabinen ermöglichen Gespräche in Ruhe, Meetingräume und servicierte Kaffeeküchen bieten ein Maximum an Wohlfühlambiente. Wer möchte, kann auch beim schön angelegten Teich Erholung suchen. Weiters steht den Mitarbeiter ein Betriebsarzt mit einer Praxis direkt am Campus zur Verfügung und für das physische Wohlbefinden ist außerdem ein hauseigenes Fitness Studio geplant.