Doris Bures, 2. Präsidentin des Nationalrates, Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál und Bildungsdirektor Heinrich Himmer eröffnen am 6. Juni 2023 die Kunstinstallation von Petra Stelzmüller im Sigmund-Freud-Park in Wien.
„Ich liebe das Wasser …“ schreibt Ingeborg Bachmann als eine der ersten Schriftstellerinnen in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur über die ungleichen Machtverhältnisse in der Beziehung zwischen Mann und Frau und thematisiert diese. Petra Stelzmüller, Architektin, Designerin und auch Gewinnerin des German Design Awards 2023, greift diese Botschaft aus 1961 nun auf und installiert Zitate aus Ingeborg Bachmanns „Undine geht“ auf die Wasserrohre zwischen Rathaus und Donaukanal im Sigmund-Freud-Park. Denn die Leitungsrohre, welche sich wie außerirdische Konstrukte durch die Stadt winden, sollen nicht nur Wasserleitung sein, sondern gleichzeitig als Sprachrohr für wichtige Botschaften dienen.
Der Hintergrund: Auch 50 Jahre nach dem Tod der Kärntner Autorin, die als Schriftstellerin das Geheimnisvolle, das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit, von Diskretion und Indiskretion beleuchtet, werden Frauen in unserer Gesellschaft ungleich behandelt, diskriminiert und sind weniger sichtbar. Viele werden in privaten Beziehungen als hübsches Beiwerk des Mannes gesehen oder erleben Gewalt (Stichwort: Femizide). Dagegen setzt Petra Stelzmüller nun ein Zeichen und kontextualisiert auf künstlerische Art Innen und Außen: so wie das Äußere, der Text, mit dem Inneren, dem Grundwasser, eine Einheit bildet, so steht das Öffentliche, das Sichtbare, mit dem Privaten, dem Unsichtbaren, in Zusammenhang.
Die Kunstinstallation ist ein Jahr lang gratis zu besichtigen und wird unterstützt von den Wiener Linien, der Bezirksvorstehung 1090 Wien, Stadt Wien Kultur | Bezirksförderung, der MA57 - Frauenservice, der AK Wien Frauenabteilung, der Landesregierung Kärnten Kulturabteilung sowie dem KZ Hernals, Züblin Bau, Salzburg AG, Post AG und noch viele mehr.