Crafting Fashion for Possible Futures

Events
Crafting Fashion for Possible Futures
Beginn
24/06/2022
10:00
Ende
08/09/2022
20:00
Austrian Cultural Forum New York
Freier Eintritt
Öffentlich

Mit der Ausstellung Crafting Fashion for Possible Futures - kuratiert von Camille Boyer und Miriam Kathrein für die Austrian Fashion Association - präsentiert das Austrian Cultural Forum New York erstmals einen umfassenden Überblick über zeitgenössisches österreichisches Modedesign.

Die Ausstellung zeigt, dass Design das Potenzial für Veränderungen und eine bessere Zukunft in sich trägt. Und es befasst sich mit Arbeitsweisen von Modedesigner*innen, die sich mit ihrer Verantwortung im gesellschaftspolitischen, soziokulturellen und sozioökonomischen Bereich auseinandersetzen. Die Modeschaffenden erforschen und untersuchen in ihrer Arbeit Felder wie Identitätspolitik, Aktivismus, Nachhaltigkeit oder die Interdependenz von traditionellen Produktionsprozessen und neuen Technologien.

Teilnehmende Designer_innen und Labels:

Die Entwürfe von Alessandro Santi repräsentieren die materielle Reflexion soziologischer Theorien und Überlegungen zu Mode und Identität. Er schafft damit eine Garderobe, die sich von einem geschlechtsnormativen Körper entfremdet und durch unerwartete Volumen, Muster und Proportionen gekennzeichnet ist.

Anna Menecia Antenete Hambira ist Modedesignerin mit namibischen und deutschen Wurzeln. Mit dem Label amaaena möchte sie nicht nur marginalisierte Gruppen wie BIPOC und LGBTQ sichtbar machen, sondern allen Menschen unabhängig von ihrer Kleidergröße, sexuellen Orientierung oder Hautfarbe Parität und Selbstbewusstsein vermitteln.

Dead White Men´s Clothes (DWMC) ist das Modelabel von Jojo Gronostay, der an der Schnittstelle von Mode und Kunst agiert. Er stellt gesellschaftspolitische Fragen zu Neokolonialismus, Identität und globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Flora Miranda nutzt für ihre Designs Methoden wie 3D-Scanning und -Druck, Laserschneiden, maschinelles Lernen und generatives Design. Ihre Kleidungsstücke präsentiert sie als performative Erfahrung, bei der Musik, Raum und Bewegung zu einem konzeptuellen Teil der Kleidung werden.

House of the Very Island´s Club Division Middlesex Klassenkampf But The Question Is Where Are You, Now? strebt nach avantgardistischer Freizeitkleidung für alle Geschlechter und kombiniert mühelose Tragbarkeit mit konzeptioneller Mustergestaltung unter Verwendung von ökologischen und fair gehandelten Materialien.

Hvala Ilija ist das Label des in Bosnien geborenen Designers und Stylisten Ilija Miličić, für dessen Arbeit die Wiener Immigranten-Balkan-Community eine der Kernreferenzen ist. Ästhetische Anleihen bei den Stilcodes der Arbeiterklasse und eine zutiefst persönliche Herangehensweise prägen seine Kollektionen und Stylings.

Julia Koerner verwendet generative Designwerkzeuge und 3D-Drucktechnologie, um in verschiedenen Disziplinen wie Architektur, Mode und Produktdesign zu arbeiten. Mit ihren 3D-gedruckten Fashion Pieces kollaborierte sie bereits mit Couture-Häusern für die Paris Fashion Week und entwickelte Oscar-prämierte Kostüme für Hollywoodproduktionen.

Kids of the Diaspora ist eine poetische Modebewegung, die ihre Inspiration in zeitgenössischen Dimensionen der Diaspora findet. Das Label umfasst alle Kulturen und ist mehr als eine bloße Modemarke, indem es eine Gemeinschaft schafft, die sich über Empathie und gemeinsame Erfahrungen verbindet.

Larissa Falk hinterfragt in ihren Kollektionen die Position der Frau innerhalb der Machtstrukturen und Vorstellungen weiblicher und männlicher Performativität. Sie beschäftigt sich mit Themen wie Fehlanpassungen von Gesellschaftssystemen und Schönheitsidealen.

Reparatur und Wiederverwendung sind zentrale Ideen in der non-binären, postavantgardistischen Arbeit des Schuhdesigners Matthias Winkler
Er verwendet traditionelle, alte und antike Materialien wie Arbeitshandschuhe, Lederhosen oder Motorjacken sowie altmodische Werkzeuge, um das Moment des Erbes in einen zeitgenössischen Akt des Handwerks zu integrieren.

Das Wiener Traditionsunternehmen Mühlbauer wird in vierter Generation von Klaus Mühlbauer geführt. Gemeinsam mit den Designerinnen Nora Berger und Madeleine Bujatti und unterstützt von einem renommierten Hutmacherteam entwirft er Kollektionen, die sich durch eine Mischung aus traditionellen, ungewöhnlichen und zeitgenössischen Ansätzen auszeichnen.   

Published By ist das Accessoire-Label des gelernten Tischlers und Kreativdirektors Christoph Tsetinis und Geschäftsführerin Ruby Wallen, die in ihrer Arbeit traditionelles Handwerk mit innovativer Technologie zusammenbringen. So nutzt das Label beispielsweise Techniken aus der Automobilindustrie, um damit völlig neue Produkte in einem ganz anderen Genre zu entwickeln

Rudolf ist das Label von Textildesignerin Antonia Maedel und Textilchemikerin Lisa Mladek, die langlebige Mode und Homewear aus Strick schaffen. Die Garne hierfür bestehen aus Naturfasern, gefärbt werden sie fast ausschließlich mit Pflanzenfarben in einer Wiener Färberei. Das zeitlose Design der Stücke beruht genauso wie die Materialien und lokale Produktion auf dem allumfassenden Anspruch des Labels an Nachhaltigkeit.

Seit 30 Jahren lotet Susanne Bisovsky in ihrer Arbeit die Grenzen zwischen Tradition und Avantgarde aus, indem sie Klischees von Tracht und Folklore kunstvoll auflöst. Die fortwährende intensive Auseinandersetzung mit dem Stilrepertoire Tracht prägt das Oeuvre dekonstruierter und skulpturaler Scherenschnitte. 

Alle an der Ausstellung beteiligten Designer*innen lösen durch ihre tägliche Praxis Veränderungen aus. Ihre Handlungen lassen nicht nur Kleidungsstücke und textile Artefakte entstehen, sondern auch ein soziales Gewebe voller Optimismus, Solidarität und Hoffnung.