Der Wechselweise X JONES Modelbewerb war ein Erfolg, der sogar selbst die Ideengeberinnen überraschte. Denn hunderte wunderbare Frauen über 50 haben sich in den letzten Wochen für das Fashion-Shooting beworben. Zur Finalistin wurde schließlich die Linzerin Martina Eberhart gekürt, die die Jury mit ihrem warmherzigen Lächeln überzeugt hat.
Anfang Mai war es dann so weit: Veronika Pelikan, Gründerin der Online-Plattform wechselweise.net und Doris Rose, Inhaberin von Jones Fashion, luden Martina Eberhart zum sommerlichen Shooting. Ebenfalls in Szene - und in das richtige Licht gemäß dem Motto „Wir bleiben sichtbar“ - gesetzt wurden weitere sieben starke Frauen von Starfotografin Inge Prader und ihrem Team an versierten Hair- und Make-Up Expert:innen.
„Als wir mit Wechselweise an den Start gingen, wurden wir öfters von Leserinnen wegen unserer Bildauswahl gerügt: Die abgebildeten Frauen seien viel zu jung oder viel zu alt. Und sie hatten recht. Denn die gängigen Bilddatenbanken sind voller Bilder attraktiver Frauen - bis etwa 35. Auch sympathische Großmuttertypen mit grauem Haar sind gut repräsentiert. Aber Frauen im Alter zwischen 40 und 60 finden sich kaum. Wir werden quasi unsichtbar,“ so Pelikan. „Das wollen wir ändern. Ich freue mich über das enorme Echo, das unsere Aktion erhielt. Und ich danke allen Models, der wunderbaren Inge Prader und JONES Fashion für die großartige Zusammenarbeit.“
Dazu Doris Rose (57): „Man muss sein Ändern leben, nicht sein Leben ändern. Ich fühle mich jetzt viel gefestigter, ich fühle und spüre mich. Gerade im Wechsel konnte ich mehr Bewusstsein darüber aufbauen, was mein Leben wirklich bereichert. Älter werden ist etwas Schönes. Und alternativlos, oder? Ich möchte anderen Frauen zeigen, dass es zu schaffen ist, Wir sind zusammen, wir sind stark. Ich freue mich sehr über die Kooperation mit wechselweise.net, es ist einfach wichtig, das Tabu der Wechseljahre zu brechen. Und das schaffen wir nur alle gemeinsam.“
PROMINENTE ALS UNTERSTÜTZERINNEN
Die Mission „Sichtbar werden“ kann und konnte nur gemeinsam in die Tat umgesetzt werden und deshalb waren auch einige bekannte Frauen, die als Models, Schauspielerinnen oder Journalistinnen in der Öffentlichkeit stehen, mit an Bord.
Die deutsche Schauspielerin Alexandra Kamp (55) kam extra für das Shooting aus München angereist, um live dabei sein zu können: „Ich war von meinen Kolleginnen am Set und ihrer Power begeistert. In Deutschland gibt es nichts Vergleichbares wie wechselweise.net, aber Digitales kennt glücklicherweise keine Landesgrenzen. Ich fühle mich mit 55 wohler denn je, denn ich lebe nun mein Leben nach MEINEN Richtlinien. 66 geboren und 55 Jahre im Jahr 22 – das kann nur Glück bringen!“
Tolle Unterstützung bekam das wechselsweise-Team auch von Verlegerin Desirée Treichl-Stürkgh (57): „Wir Frauen wachsen in diese Jahre hinein, ob wir wollen oder nicht. Endlich reden wir darüber - mit dem Resultat, dass wir gemeinsam leiden und heilen und dadurch stärker werden.“
Mit dabei war auch Evelyn Rillé (61), Model und Notfalls-Sanitäterin: „Ich bin trotz meiner 61 Jahre sehr gut im Modelbusiness beschäftigt und finde es auch immer wieder großartig, Models jeden Alters einzusetzen. Wenn es nach mir ginge, müsste man das Älterwerden aber gar nicht enttabuisieren - da es für mich kein Tabu ist, ganz im Gegenteil. Ich schätze die Erfahrung und das Wissen weit mehr als die Optik. Mein Mode-Empfinden hat sich im Laufe der Jahre nicht wesentlich geändert, ich achte seit eh und je auf gute Qualität und kombiniere gerne günstige Teile mit hochwertigen Accessoires wie Schmuck, Schuhen und Taschen.“
Ebenso ist es Birgit Fenderl (50), Autorin und ORF-Journalistin, ein großes Bedürfnis, die Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen zum Thema zu machen: „Ich mache mit, weil mir die Sichtbarkeit ein Anliegen ist. Oft verschwinden Frauen ab dem 50. Lebensjahr aus der öffentlichen Wahrnehmung. Aber: Schön langsam ändert sich da zum Glück etwas. Es ist absurd und belastend, dass die Wechseljahre mit all ihren Begleiterscheinungen immer noch ein Tabuthema sind. Deshalb rede ich darüber. Zur Mode: Ich style mich gerne, aber eher nach Typ als nach Trend. Und mit den Jahren lege ich immer größeren Wert auf gute Materialien.“
Die feinhumorige Kolumnistin Gabriele Kuhn (61) sieht die Wechseljahre und das Shooting gleichermaßen als Chance: „Es ist wichtig ist, sich in jedem Alter zu zeigen. Die Wechseljahre sind eine Chance, sich mit sich selbst vertieft auseinander zu setzen, um den Menschen zu entdecken, der man ist. Es geht mehr denn je um Tiefe und Sinn. Eine besondere Weisheit zu entwickeln und zu leben, die wir an unsere Töchter und junge Frauen weitergeben können, im Sinne eines Mentors. Wer bin ich? Was will ich (noch)? Die Antworten darauf zu finden, ist eine Kunst, die wir bis ins hohe Alter üben können - gemeinsam mit allen Frauen, egal, wie alt oder jung. Auch im Sinne von Solidarität. Als ich jung (und verdammt unsicher) war, habe ich mich in Rüschenkleider geschmissen, nur weil sie „in“ waren. Dabei schaue ich in Rüschenkleidern richtig deppert aus. Das würde mir heute nicht mehr passieren, weil ich weiß, was mir steht - und was nicht. Ich achte auf Bequemlichkeit, aber hülle mich deshalb nicht in Säcke. Es muss lässig sein, meinen Typ unterstreichen und darf dabei auch ruhig erotisch rüberkommen, ohne dass es peinlich oder bemüht wirkt.“
Auch wechselweise.net Beauty Chefin Karin Garzarolli (54) steht zu ihrem Alter und ist modetechnisch alles - nur nicht leise: „Coco Chanel hat uns aus dem Korsett befreit. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns aus dem Korsett der Modetabus à la „ab 40 darfst du dies und das nicht mehr tragen“ befreien. Ab 40 darfst und kannst du alles – genau deshalb bin ich hier!“
Und Model-Contest-Gewinnerin Martina Eberhart (58) freute sich aus ganzem Herzen: „Vor gut einem Jahr habe ich mit meinem Wunschbuch begonnen. Einer der Wünsche war: ich möchte einmal in meinem Leben Model sein. Für ein authentisches Unternehmen, das meinen Werten entspricht. Mein Wunsch wurde nun dank wechselweise.net wahr. Frauen über 50 sind gefragter denn je. Sie haben Lebenserfahrung und sind noch jung genug, voll durchzustarten.
Und last but not least auch noch das Statement von Fotografin Inge Prader (66): „Manchmal fluche ich leise über „Kollateralschäden“ des Älterwerdens, versuche aber auch die Vorteile wie mehr Gelassenheit, mehr Freiheit und mehr Selbstbewusstsein zu genießen. Hier, im globalen Norden, wünsche ich mir, dass Frauen sich nicht zu sehr über ihr Aussehen definieren. Ich hoffe sehr, dass unser Schönheits- und Jugendwahn sich wieder „normalisiert“, er fordert zu viele Opfer und lenkt unsere Bestrebungen nach Gleichberechtigung in die falsche Richtung. Mein Motto daher: „Lasst uns das Alter umarmen. Denn das Leben ist ein Geschenk, das jeden Tag genossen werden will.”
