Virgil Abloh präsentierte vor wenigen Tagen seine neueste H/W 2021 Männer-Kollektion für Louis Vuitton im Rahmen der digital stattfindenden Paris Fashion Week 2021 als multidisziplinäre künstlerische Performance, die in Poesie, Tanz und Musik zum Ausdruck kommt und - angelehnt an James Baldwins Werk “Stranger in the Village" aus dem Jahr 1953 - zwischen Paris und einem Dorf in den Schweizer Bergen filmisch festgehalten wird.
Ablohs sechste Kollektion für LV nennt sich "Ebonics" und wird im Rahmen eines Films von Josh Johnson, der sich stark auf das gesprochene Wort und die Leistung konzentriert und einen Aufruf zum radikalen Denken durch die Linse der Herrenmode darstellt, gezeigt. Der Designer beantwortet damit unabdingbare Fragen, die momentan auch sehr viele seiner Branchenkollegen beschäftigen: über Mode, Shows, Kleidung angesichts der Black Lives Matter-Bewegung und all die Krisen, die vergangenes Jahr explodierten und noch immer andauern. "Wir taumeln immer noch", sagte er vor der Veröffentlichung des Films. „Wir haben 2020 so viele heftige Gespräche geführt, von denen einige so hitzig waren, dass die Dinge nicht mehr diskutiert werden können. Aber Mode kann das. Shows können das.“
Und genau das zeigt er sowohl in der Show als auch in der Kollektion, die alles andere als langweilig ist und bei der es viel Neues zu entdecken gibt: angefangen bei den Taschen in aussergewöhnlichen Formen (wie zum Beispiel in der Form eines Flugzeuges) und Farben und Accessoires (hier spielt ebenfalls das Flugzeug eine nicht zu übersehende Rolle) über die symbolischen Rekonfigurationen männlicher Archetypen bis hin zur Herausforderung der Kulturen und modischen Epochen, die Abloh in die Kleidung eingebaut hat. Cool, straight, überlegt, schick und fließend mit bodenlangen Mänteln, körpernahen Schnitten, afrikanisch-drapierten Wickeln, Kilts und westlichen Hüten ist es eindeutig Ablohs beste Kollektion für das Haus seit seiner Ankunft im Jahr 2018.
