Haar-Expertin Katharina Strassl zum Thema Haarausfall

von Alexandra Otto 06/01/2023
Beauty Tipps
Haar-Expertin Katharina Strassl zum Thema Haarausfall

Es gibt kaum etwas, über das sich Männer wie Frauen optisch mehr definieren als über die eigene Haarpracht. Haare prägen das Erscheinungsbild und stellen ein persönliches Ausdrucksmittel für Status, Identität und Schönheitsempfinden dar. 

Umso schmerzlicher ist es, wenn der (teilweise) Verlust des Kopfhaares droht – dabei ist ein Ausfallen von bis zu 100 Haaren täglich eigentlich ein ganz natürlicher Vorgang, der als Haarwechsel bezeichnet wird. Wenn der Haarverlust aber plötzlich und stark auftritt, kann es sich dabei um eine mögliche Langzeitfolge einer Corona-Infektion handeln, unabhängig von der Schwere des Krankheitsverlaufes (Ursache und Häufigkeit dieser Langzeitfolge wird noch weiter erforscht). 

Dabei können die Haare im Extremfall strähnenweise ausfallen – in der Regel wachsen diese jedoch wieder vollständig nach. Dieser Vorgang löst bei den Betroffenen dennoch oft Panik aus. ‚Viele bemerken es zwar, können aber keinen direkten Zusammenhang mit einer Corona-Infektion herstellen, zumal der Haarausfall zeitversetzt oft erst Wochen oder Monate nach Abklingen der Infektion auftritt. In diesem Fall handelt es sich um einen reversiblen Haarausfall, d.h., die Haarfollikel bleiben erhalten und die Haare wachsen auch wieder nach. Hier gilt es zu beobachten und idealerweise ein Blutbild machen lassen.‘, erklärt Haar-Expertin Katharina Strassl.  

Autoantikörper & Stress 

Haarausfall kann verschiedene Auslöser haben. Bei einer Infektion mit dem Corona-Virus ist es etwa der Stress, den eine solche Infektion als Belastung des Immunsystems verursacht. Wenn der Köper in Stresssituationen mehr Energie benötigt, bleiben weniger Nährstoffe für das Wachstum der Haare übrig. Die Folge: Die Haare fallen aus. Auch die Bildung von Autoantikörpern kann der Grund für Haarausfall sein. Unter ‚Autoantikörper‘ versteht man Antikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe, Hormone oder andere Antikörper richten. Dies entsteht häufig bei einer Autoimmun- oder im Zuge einer Krebserkrankung. Fallen die Haare nach einer Corona-Infektion plötzlich aus, ist damit zu rechnen, dass der Körper Autoantikörper gebildet hat. Beim Haarausfall wechselt das Haar aus seiner Wachstumsphase in die Ausfallphase (Telogene Phase). Das Haar löst sich dabei von der Blutversorgung und seiner Verankerung ab, fällt dabei aber nicht direkt aus, sondern erst, nachdem es sich langsam aus eben dieser Verankerung gelöst hat – dies kann bis zu 6 Monaten dauern.

Ruhe bewahren

Bei starkem Haarausfall kann ein frühzeitiger Einsatz von einem Koffeinshampoo helfen, den Haarverlust zu reduzieren und die Haarwurzel zu stärken. Es empfiehlt sich jedoch, ein Blutbild machen lassen, um den Status der  Mikronährstoffversorgung im Körper abzuklären. ‚Beim Haarausfall ist Geduld gefragt - schnelle Hilfe gibt es nicht wirklich, aber Bürsten und Massieren, um die Blutzirkulation an der Kopfhaut anzuregen, hilft. Auch mit richtigem Styling lässt sich das verringerte Haarvolumen etwas kaschieren.‘, so Katharina Strassl weiter.