Die Aussichten vor dem Start des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts im Handel waren alles andere als rosig. Inflation und trübe Wirtschaftsaussichten haben die Stimmung der Konsumenten nicht gerade beflügelt, doch aktuell scheinen diese auch in diesem Jahr wieder großen Wert auf Weihnachtsgeschenke zu legen. Die Branche rechnet am Ende zumindest mit einer schwarzen Null.
Bleiben die Umsätze zumindest gleich hoch wie im Vorjahr?
Etwas weniger optimistisch zeigen sich die Handelsforscher. Sie erwarten ein leichtes Minus nach Abschluss der Weihnachtssaison. Diese zählt immerhin zu den wichtigsten Wochen des Handels.
Laut ihren Untersuchungen ist die Konsumlaune gedämpft. Das ist vorwiegend auf den Wirtschaftsabschwung zurückzuführen. Die Verbraucher sparen und möchten grundsätzlich weniger Geld für Geschenke ausgeben. Waren es letztes Jahr noch 2,280 Milliarden Euro, die zu Weihnachten im Handel ankamen, so sollen es dieses Jahr nur noch 2,230 Milliarden Euro sein.
Dabei zeigt sich, dass der Kauf von Geschenken immer früher beginnt. Gleichzeitig ist das Weihnachtsbudget der Österreicher gesunken, sie starten daher früher mit ihrer Planung und ihren Einkäufen. Dabei greifen die Verbraucher immer öfter auf Aktionstage wie den Black Friday zurück, um ihre Geldbörse zu schonen. Schließlich finanzieren sie ihre Weihnachtseinkäufe zu mehr als einem Drittel aus Ersparnissen.
Umsatzturbo Black Friday
Schließlich locken rund um dieses Datum die Shops und Geschäfte mit deutlich reduzierten Preisen. Das animiert die Käufer dazu, schon Ende November zuzuschlagen und einen Teil ihres Weihnachtsbudgets preisgünstig auszugeben. Waren im Vorjahr lediglich 18 Prozent der Österreicher am Black Friday grundsätzlich interessiert, so sind es in diesem Jahr bereits 28 Prozent.
Doch der große Konkurrent des stationären Handels lauert im Netz. Dort warten nicht nur unzählige Shops, sondern auch zahlreiche Aktionen, die preisbewusste Konsumenten gerne in Anspruch nehmen. Das zeigt sich auch an den Zahlen des stationären Handels. Laut der Wissenschaft wird deren Umsatz in diesem Jahr von 1,85 Milliarden Euro im Vorjahr auf nur noch 1,77 Milliarden Euro in diesem Jahr zurückgehen. Gleichzeitig soll der Umsatz im Netz von 430 Millionen Euro auf 460 Millionen Euro ansteigen.
Online-Shops boomen
Das wäre für sich allein betrachtet noch nicht so schlimm, doch mehr als die Hälfte dieser Ausgaben entfällt auf ausländische Shops und Plattformen. Daneben erwarten die Handelsforscher einen neuen Umsatzrekord beim Black Friday. Der Trend scheint also eindeutig in Richtung preisbewussten Online-Shopping zu gehen.
Das haben die Platzhirsche im Netz längst erkannt und setzen verstärkt auf frühe Aktionen. Längst findet sich so gut wie alles im Internet, was man auch als Weihnachtsgeschenk kaufen kann. Die Palette reicht von Büchern über Bekleidung, Musik bis zu Gutscheinen oder einem erlesenen Schmuckstück vom Juwelier. Wer sich nicht für ein konkretes Geschenk entscheidet, greift einfach zu Bargeld oder Gutscheinen, die ebenfalls immer beliebter werden. Schließlich ermöglichen sie es dem Beschenkten, sein Geschenk nach den Feiertagen selbst auszuwählen.
Spiele liegen immer öfter unter dem Weihnachtsbaum
Zu den Rennern zählen zweifellos auch die Spiele. Deren Bandbreite beginnt bei herkömmlichen Brettspielen und reicht über Konsolen- und Handygames bis zu Online-Spielen. Die Palette für mögliche Geschenke ist also umfangreich und sollte für jeden Spielefan das Richtige bereithalten. Die Branche selbst zählt zu den Wachstumstreibern im Netz. Vor allem Online-Casinos profitieren von der zunehmenden Verlagerung der Casinospiele ins Internet. Schon jetzt verzeichnen die Anbieter weltweite Jahresumsätze von mehr als 43 Milliarden Euro pro Jahr, 137 Millionen Spieler sind im Netz aktiv.
Doch auch für die Zukunft prognostizieren die Forscher deutliche Zuwächse von rund 6 Prozent pro Jahr. Das liegt auch an der zunehmenden Liberalisierung der lokalen Glücksspielmärkte. Diese befeuern den Zulauf zu den Online-Casinos. Der Zugang ist einfach, schließlich bieten die Experten von Casino.org übersichtliche Vergleichsseiten mit allen Angeboten der Betreiber. Das macht die Auswahl für neue Kunden einfach. Denn anders als bei anderen Weihnachtsgeschenken erhalten die neuen Spieler zusätzlich zu einem Guthaben einen weiteren Bonus gratis dazu. Dieser ermöglicht es, sich in Ruhe im Online-Casino umzusehen und dessen Angebote kostenlos auszuprobieren. Mit solcher Konkurrenz aus dem Netz tut sich der stationäre Handel zunehmen schwer.
Gemeinsame Erlebnisse liegen im Trend
Denn laut Untersuchungen setzen immer mehr Menschen in Österreich auf gemeinsame Erlebnisse statt auf traditionelle Geschenke. Viele Verbraucher wollen auf übermäßigen Konsum verzichten und investieren ihr Weihnachtsbudget lieber in Freizeit, Unterhaltung, Gastronomie oder ihre persönliche Weiterentwicklung. Das zeigt sich auch in der Statistik der erhobenen Daten. So werden die Österreicher laut Prognose in diesem Jahr ihr Geld nicht nur im stationären Handel, sondern auch bei Online-Shopping, auf Weihnachtsmärkten, für Gutscheine und in der Gastronomie ausgeben. Der Konkurrenzkampf innerhalb der Branchen wird also immer härter.
Appell an die Kunden
Das persönliche Budget für Weihnachtseinkäufe dürfte auch in diesem Jahr im Schnitt mindestens 350 € betragen. Manche Untersuchungen gehen sogar von bis zu 450 € aus. Ob es sich dabei vor allem um ein Wunschdenken handelt, oder die hohen Erwartungen gerechtfertigt sind, wird jedoch erst nach der Endabrechnung des Weihnachtsgeschäfts sichtbar werden. Der Handel appelliert jedenfalls schon jetzt an seine Kunden, regional und nachhaltig einzukaufen. Dies würde die Umsätze in Österreich halten und gleichzeitig mithelfen, für eine Erhaltung der Stadt- und Dorfzentren zu sorgen.