Das war die Verleihung der AFA Awards 2021

von Alexandra Otto 05/11/2021
ENJOY SHOPPING!
Das war die Verleihung der AFA Awards 2021

Die Austrian Fashion Association präsentierte als Partnerin der Modeförderung des Bundes und der Stadt Wien die Gewinner der Austrian Fashion Awards für die besten österreichischen Nachwuchsdesigner_innen.  Bestehend aus dem outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMKÖS und dem Modepreis der Stadt Wien zählen die offiziellen österreichischen Modepreise mit einer Gesamtdotation von insgesamt bis zu EUR 20.000,- zu den bedeutendsten und höchstdotierten Design-Auszeichnungen in Österreich. 

In der von Miriam Hie moderierten Preisverleihung zeichnete Mag.a Olga Okunev, Referatsleiterin Sektion IV Kunst und Kultur beim Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Modedesigner PETAR PETROV mit dem outstanding artist award für experimentelles Modedesign aus. 

PETAR PETROV

Angetrieben von seiner Leidenschaft, durch Design Emotionen zu wecken, gründete Petar Petrov 2009 in Wien sein gleichnamiges Label für Damenmode und schuf damit seine eigene dynamische und elegante Ästhetik.  Rasiermesserscharfe Schnitte, fließende Stoffe und unverwechselbare Prints zeichnen den kraftvollen und femininen Stil von Petar Petrovs Mode aus. Mit einem präzisen Sinn für Neuerfindung baut jede Saison auf der vorangegangenen auf, um Stücke zu schaffen, bei denen Vielseitigkeit und Langlebigkeit im Vordergrund stehen. Mit seinem Instinkt für Zeitlosigkeit und Vielseitigkeit, die in jedem Detail spürbar sind, hat sich Petar Petrov über die letzten Jahre eine internationale Fangemeinde aus modebewussten Frauen geschaffen, darunter auch zahlreiche Celebrities wie Kristen Stewart, Hailey Bieber, Katie Holmes, Gwyneth Paltrow, Emily Blunt, Kerry Washington und andere.

Mag.a Veronica Kaup-Hasler, amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft verlieh den Modepreis der Stadt Wien an Jojo Gronostay mit seinem Label DEAD WHITE MEN´S CLOTHES

DEAD WHITE MEN´S CLOTHES

Ist ein transdisziplinäres Label, das in den Bereichen Kunst und Mode agiert und sich mit Fragen über das Modesystem, Neokolonialismus und Identität auseinandersetzt. Gegründet wurde DWMC 2017 vom gebürtigen Berliner Jojo Gronostay, der u. a. Kunst und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und Kunst an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris studierte. Von zentraler Bedeutung ist für ihn der Kantamanto Markt in der Ghanaischen Hauptstadt Accra. Dieser Markt gehört weltweit zu den größten Sammelpunkten gebrauchter Kleidung. Die meist gespendeten Kleidungsstücke aus Asien, Europa, Nordamerika und Australien kehren hier wieder in den Zyklus des Kapitalismus zurück. Der Ursprung des Labelnamens stammt vom Ghanaischen Ausdruck „Obroni Wawu“, was mit „DEAD WHITE MEN´S CLOTHES“ übersetzt werden kann. Als in den 1970er Jahren die erste Welle an Secondhand-Kleidung aus dem Westen Ghana erreichte, konnten die Einheimischen nicht glauben, dass diese hochwertigen Kleidungsstücke einfach so weggegeben wurden. Also schlossen sie daraus, dass der jeweilige Vorbesitzer gestorben sein musste. 

PETAR PETROV zeigte seine aktuellsten Kollektionen als Modefilme im Kino des Belvedere 21 und Jojo Gronostay präsentierte sein Label DEAD WHITE MEN´S CLOTHES in Form einer musikalischen Performance mit Künstler_in Tony Renaissance. Die Auswahl der Preisträger_innen wurde von unabhängigen Jurys getroffen, die mit einem interdisziplinär zusammengesetzten Kreis ausgewiesener nationaler und internationaler Expert_innen aus den Bereichen Design, Kommunikation und Mode besetzt war. 

Wir freuen uns sehr für die diesjährigen Gewinner", so Camille Boyer, Obfrau Austrian Fashion Association, „wir möchten uns auch bei der diesjährigen nationalen und internationalen Jury sehr herzlich bedanken, die sich so intensiv mit den eingereichten Arbeiten beschäftigt hat.“

Neben den Gewinner_innen inszenierten Designer_innen wie amaaena, Anna SedlmayrCarolin Holzhuber, Christoph Rumpf, Florentina LeitnerHISU PARK, Marie c., Matthias Winkler, MIT STRESS, Natalie Zipfl und René Scheibenbauer, die im Jahr 2020 mit Förderungen der Austrian Fashion Association bzw. des BMKÖS bedacht wurden, ihre Kollektionen in - von ihnen - selbst entwickelten Formaten und präsentierten diese im Rahmen eines multimedialen Parcours.  

Der outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMKÖS

Der outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMKÖS wurde 2021 zum sechsten Mal vergeben. Das Anliegen dahinter ist, richtungsweisende und innovative Positionen zu würdigen, die hinsichtlich ihres konzeptuellen Ansatzes, ihrer Fragestellungen und ihrer Ästhetik einen Beitrag zur Weiterentwicklung des zeitgenössischen Mode-Schaffens und des Diskurses in Österreich und darüber hinaus leisten. Der Award wird Designer_innen zuerkannt, deren aussagekräftiges Oeuvre sich sowohl durch einen besonderen Grad an künstlerischer Eigenständigkeit als auch eine außergewöhnlich innovative Komponente auszeichnet und international wahrgenommen wird. Der Award für experimentelles Modedesign ist Teil der vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in verschiedenen Kategorien vergebenen Kunstpreise und ist mit 10.000,- Euro dotiert. Die nationale Jury setzte sich heuer aus Susanne Bisovsky, Designerin, Elvyra Geyer, Mitgründerin Creative Headz und Veranstalterin Vienna Fashion Week, Kira Stachowitsch, Co-Founderin und Chefredakteurin, INDIE Magazine und Dr. Monica Titton, Senior Scientist an der Universität für angewandte Kunst Wien, Modeklasse zusammen. Die internationale Jury war mit Anaïs Lafarge, Mitgründerin und -inhaberin des Pariser Concept Stores The Broken Arm,Sara Sozzani Maino, stellvertrende Chefredakteurin Vogue Italia und Leiterin Vogue Talents, Max Scharnigg, Stilredakteur und Kolumnist, Süddeutsche Zeitung und Martina Tiefenthaler, Chief Creative Officer, Balenciaga, besetzt.

Die AFA Förderdatenbank bietet eine umfangreiche Übersicht über sämtliche Designer_innen und Labels, die seit 2014 mit Awards und Förderungen der Austrian Fashion Association, des BMKÖS, des Bundeskanzleramts, der Stadt Wien und von Wien Products unterstützt wurden. Das umfangreiche Informations- und Recherchetool stellt Informationen über die Art der Förderung, die Fördersumme, die jeweilige Zusammensetzung der Jury und Weblinks zu den aktuell 74 Labels zur Verfügung.